Wer die Nachrichten verfolgt, den sollte es nicht überraschen, dass die Vereinigten Staaten die Sicherung ihrer Grenzen sehr ernst nehmen. Das kann sich bei der Einreise dann so anfühlen, als würde jemand ungefragt in Ihre Privatsphäre eindringen. Diese kurzen Unannehmlichkeiten wiegen aber weniger schwer als die Folgen von illegaler Migration, Anschlägen u. Ä. Ein Blick auf die Geschichte der letzten Jahre macht schnell klar, warum es den USA so wichtig ist, zu wissen, wer ein- und ausreist.
Was ist APIS?
Das System erweiterter Passagierdaten, kurz APIS, beruht auf der Vorabübermittlung von Passagierdaten an das US-amerikanische Ministerium für Innere Sicherheit, wenn Reisende auf internationalen Routen auf dem Luft- oder Seeweg in die Vereinigten Staaten kommen. Die Behörde, die diese Daten verarbeitet, ist die Zoll- und Grenzschutzbehörde der USA. Für die Praxis bedeutet das, wenn Sie einen kommerziellen Flug in die USA nehmen, dann übermittelt ihre Fluggesellschaft reisepassbezogene Daten zu jedem einzelnen Passagier, darunter vollständige Namen, Geschlecht, Staatsangehörigkeit und Wohnsitzland.
Die Vereinigten Staaten sind auch nicht das einzige Land, das auf diese Art und Weise Passagierdaten sammelt. Kanada, Frankreich und China seien als Beispiele für weitere Länder genannt, die ähnliche Systeme ins Leben gerufen haben, um den grenzüberschreitenden Personenverkehr besser verfolgen zu können. Denken Sie daran, dass manche Fluggesellschaften diese Passagierdaten spätestens 72 Stunden vor der Abreise erheben, und planen Sie Ihre Reise mit entsprechender Vorlaufzeit. Die gute Nachricht ist, dass die Übermittlung der Passagierdaten schnell und unkompliziert erfolgen kann. Sie kennen das sicher, wenn Sie während der Flugbuchung zahlreiche Fragen beantworten und Angaben machen müssen? Aus Ihren Antworten ergeben sich alle notwendigen Informationen, die die Fluggesellschaft einreichen muss, bevor sie Sie in die USA fliegt.
Was ist eAPIS?
Da werden also Daten über Daten zu Passagieren übermittelt, die in die USA reisen wollen. Aber wie genau gelangen die Informationen zur Zoll- und Grenzschutzbehörde? Bei Reisen im Privatflugzeug kommt eAPIS zum Einsatz, eine öffentliche Website, die es kleineren gewerblichen Beförderungsunternehmen erlaubt, die erforderlichen Angaben elektronisch an die Zoll- und Grenzschutzbehörde zu übermitteln. Parallel dazu wird ein Flugplan eingereicht, und zwar spätestens eine Stunde, bevor das Flugzeug in Richtung Vereinigte Staaten abhebt. In diesem Fall ist der Pilot dafür verantwortlich, die geforderten Passagierdaten zu erheben und an die zuständige Behörde in den USA weiterzuleiten.
Das führt unter Umständen zu kuriosen Situationen: Es ist schon vorgekommen, dass ein kleines Flugzeug von einem abgeschiedenen Ort aus gestartet ist, an dem kein Internet verfügbar war, und dann zwischenlanden musste, um die Passagierdaten von außerhalb der USA in der Art und Weise übermitteln zu können, wie es gesetzlich vorgesehen ist. Das kann passieren, weil der Zugang zu eAPIS in aller Regel über ein simples, von der US-amerikanischen Regierung betriebenes Websiteportal erfolgt. Da können sich echte Herausforderungen ergeben, etwa wenn der Pilot sein Passwort vergisst.
Adresse in den Vereinigten Staaten
Sind Sie schon einmal an der Adresse gewesen, an der Sie sich während Ihrer Reise in die USA aufhalten werden? Zahlreiche Fragebögen, die an Flughäfen auszufüllen sind, beinhalten die Frage nach Ihrer voraussichtlichen Adresse. In den USA aber müssen Sie diesbezüglich vollständige Angaben machen, einschließlich Straße, Hausnummer und Postleitzahl. Teilnehmer von Kreuzfahrten müssen über ähnliche Informationen verfügen, was ihr Schiff und die Stadt, in der es anlegen wird, betrifft.
Wie sich vielleicht schon erahnen lässt, funktioniert das System erweiterter Passagierdaten noch nicht problemlos. So werden ab und zu Reisende markiert, aus Gründen, die sich im Nachhinein als nichtig herausstellen. Sollte Sie das persönlich betreffen, während es Ihnen sonst nicht an Unterlagen fehlt, um den Flug anzutreten, vergibt man möglicherweise eine Redress-Nummer an Sie. Dabei handelt es sich um eine Referenz, die in solchen Fällen vom US-amerikanischen Ministerium für Innere Sicherheit vergeben wird, damit die nächste Einreise in die USA etwas glatter verläuft.